Mein Name ist Mario Kumpf, ich bin 1986 in Löbau geboren und lebe zusammen mit meiner Frau und meiner Tochter im Ortsteil Ebersbach in unserer Heimatstadt Ebersbach-Neugersdorf, der drittgrößten Stadt im Landkreis Görlitz.
Als gelernter Koch, Gastronom und Freizeitwirtschaftler im Bereich Vital- und Gesundheitstourismus freue ich mich bereits viele Jahre, einen Beitrag für meine Heimat leisten zu dürfen. Der Tourismus in unserer Region dient der hier lebenden Gesellschaft nicht nur zur aktiven Freizeitgestaltung, sondern hat auch Identifikationspotential. Oft in Verbindung mit Traditionen, wie z.B. unserem Gierschdurfer Schissn oder dem Tag der Oberlausitz, birgt dieser Wirtschaftszweig viele Kapazitäten für unsere Region, aber eben auch für Sie selbst als Bewohner unserer Stadt.
Was gibt es Schöneres als die Wirtschaft zum Wohle der Stadt zu entwickeln, damit Sie als Bürger unmittelbar davon profitieren?
Als Bürgermeister möchte ich dabei helfen, Ängste abzubauen, Selbstbestimmung und Stabilität zu verbessern und unsere Werte, Traditionen und Tugenden zu erhalten und zu schützen. Neue Wege zu gehen und durch mehr Bürgerbeteiligung den Fokus auf klare Ziele zu setzen, sehe ich als meine Mission für unsere Heimatstadt.
Mehr Beteiligung der Bürger
Trinkwasserbrunnen für den Notfall in Ebersbach-Neugersdorf!
Nichts ist so wichtig wie der Schutz der Bürger, speziell wenn es um die Versorgung im Ernstfall geht. Eine von mir eingereichte Anfrage zur Sicherung derTrinkwasserversorgung durch Notfalltrinkwasserbrunnen ergab Erschreckendes.
Alle Notbrunnen befinden sich in der Stadt Görlitz. Bei Ausfall der Versorgung, z. B. durch einen Blackout, wäre nach wenigen Stunden keine Trinkwasserversorgung der Bevölkerung im Außenbereich mehr möglich. Der Trinkwassertransport aus Görlitz ist kaum umsetzbar.
Ich möchte das ändern und zentral für uns diesen existenziellen Schutz ermöglichen.
Offenes Rathaus, weg vom Weiter so!
Das Rathaus ist das Herz jeder Stadt. Hier laufen alle Fäden zusammen. Es muss transparent, informativ, aber auch offen für neues sein. Ziel ist es, die anfallende Bürokratie zu beschleunigen, indem man der Verwaltung mehr Handlungsspielraum einräumt und ungenutztes Potenzial auch im personellen Bereich fördert.
Nur eine Verwaltung, die ihre Ideen zu ihrem Fachbereich einbringen kann und nicht ausgebremst wird, hat ein Interesse daran, neue Ideen zu entwickeln, wovon die Stadt und allem voran Sie als Bürger profitieren.
Jugend sicher, Zukunft sicher
Für eine junge und zukunftsorientierte Stadt ist es unabdingbar, ihre Jugend zu fördern und ihnen Angebote zu machen, sodass für sie genau hier der richtige Ort ist, wo es eben nicht langweilig, öde oder eingeschlafen ist.
Die Jugendlichen von heute sind die Führungskräfte von morgen. Mit diesem Leitgedanken möchte ich das Potenzial an Jugendarbeit und Ausbildungsförderung auf neue Beinen stellen. Dazu gehört nicht nur, Räume für junge Erwachsene zu schaffen, sondern auch Präventionsmöglichkeiten im Bereich Drogen, Mobbing und Gewalt anzubieten.
Die ehrenvolle Leistung von ideologiefreier Sozialarbeit ist hierbei eine tragende Säule und muss gefördert werden.
„Ortsvorsteher“ für Neugersdorf aus Neugersdorf
Es ist ein offenes Geheimnis, dass so mancher Bürger einen ortsteilansässigen Bürgermeister bevorzugt, um das Wirken vor Ort zu verbessern.
Die Gedankengänge haben ihre Berechtigung. Trotz der Fusion 2011 ist es mein Ziel, einen ehrenamtlichen „Ortsvorsteher“ aus Neugersdorf für Neugersdorf einzusetzen, damit alle Sorgen, Probleme, aber auch Ideen zentral gebündelt werden und ein großes Ganzes geschaffen werden kann, wo sich kein Ortsteil, kein Bürger vernachlässigt fühlt und jederzeit ein Ansprechpartner zur Verfügung steht.
Update für die Verwaltung
„Herzlich willkommen“ muss der Slogan für Lehrlinge, Praktikanten und (duale) Studenten sein, wenn diese sich für die Verwaltung oder städtische Aufgaben interessieren.
Die Möglichkeit zu schaffen, die Fachkräfte von morgen auch in der Verwaltung zu bündeln, stellt sich als Kernaufgabe dar, um fit für die Zukunft zu sein und so das Potenzial unserer jungen Leute nicht zu verschenken.
Denkmalschutz ohne Ausnahme
Ohne Kompromisse gilt es unsere Denkmale zu schützen. Sie repräsentieren uns als Stadt und die Geschichte, die uns mit ihr verbindet. Diese zu erhalten und zu pflegen, obliegt als zentrale Aufgabe der Stadt und muss neu ausgerichtet werden.
Ausnahmen in der Pflege und Herrichtung, weil z. B. Kriegerdenkmale aus der „falschen“ Epoche stammen, darf es nicht mehr geben. Sie gehören alle zu unserer städtischen Geschichte und dienen als Mahnmal, welches Leid über Land und Leute hereingebrochen ist.
Ebersbach-Neugersdorf endlich repräsentieren
Wer auf der Internetseite der Stadt Ebersbach-Neugersdorf als Tourist Informationen sucht, weicht schnell auf andere Internetseiten aus, weil der touristische Sinn und die Vermarktung unserer Stadt kaum vorhanden sind.
Das muss sich dringend ändern. Der Tourismus hat einen Bärenanteil an der Wirtschaftskraft in unserer Region. Auch Ebersbach-Neugersdorf muss davon profitieren können. Ein Tourismuskonzept sowie eine Neuausrichtung der Internetpräsenz in den Bereichen Tourismus, Unternehmen der Stadt, aber auch die Immobilienvermarktung müssen gebündelt werden.
Einheimische Unternehmen sind das Rückgrat unserer Stadt
Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht vermutet, befindet sich unsere Stadt Ebersbach-Neugersdorf geografisch betrachtet zentral in Europa. Unternehmerisch birgt das einige Vorteile, wenn man unweit von Dresden, Berlin und Prag unternehmerisch tätig werden kann. Genau diesen Standortvorteil müssen wir als Stadt mehr nutzen. Stabile Hebesätze, günstige Gewerbeflächen und das Aufzeigen von Standortvorteilen muss mehr hervorgehoben werden.
Die Schaffung eines zentralen Pop-Up-Stores (kurzfristiges und provisorisches Einzelhandelsgeschäft) für junge Unternehmer ermöglicht es, dass sie fußfassen können, um sich im Ergebnis im Stadtgebiet fest zu etablieren und anzusiedeln.
Versorgungssicherheit
Die ärztliche Versorgung ist ein drängendes Thema.
Nach der unsäglichen Umstrukturierung unseres Krankenhauses mit Traditionsgeschichte und der dahingehenden Versorgungsunsicherheit bedarf es einer speziellen Konzeption für den Bereich der ärztlichen Versorgung unserer Bürger. Wir brauchen neue Strukturen, aber auch Ansätze, um Fachärzte für unsere Stadt zu begeistern mit dem Ziel, ihren Lebensmittelpunkt hier zu gestalten.
Viele Kontakte und Gespräche im Bereich Gesundheitsversorgung lassen die Möglichkeit zu, zukünftig auf ein weiteres Versorgungszentrum mit Fachärzten in Ebersbach-Neugersdorf zurückgreifen zu können, wenn man als Stadt die nötigen Rahmenbedingungen schafft. Die Erarbeitung einer städtischen Versorgungsausrichtung sehe ich als unabdingbar.
Keine Asylunterkunft in Ebersbach-Neugersdorf
Mit viel Druck aus der Gesellschaft ist es möglich, Ziele zu erreichen.
Gemeinschaftlich haben es die Stadt, der Stadtrat, die Verwaltung und die Bürger selbst geschafft, die angesetzte Unterbringungskonzeption des Landkreises zu zerschlagen.
Der Nutzung der Felsenmühle als Ort für die Bürger wie Alten-/Pflegeheim, betreutes Wohnen o.ä. steht nichts mehr im Wege. Mit scharfem Blick ist darauf zu achten, dass keine Alternativen an Unterkünften in unserer Stadt zur Verfügung gestellt werden. Die Stadt erfüllt ihre verpflichtende Aufgabe der Unterbringung von Geflüchteten dezentral. Die Einführung von Bezahlkarten anstatt Bargeld ist zu begrüßen, der mögliche Arbeitseinsatz in der Kommune selbst ist zu fokussieren.
Sehr geehrter Herr Müller,
sehr geehrte Einwohner unserer Stadt Ebersbach-Neugersdorf,
aufgrund mancher herablassender Kommentare bei Facebook möchte ich auf die Fragen zur Veranstaltung im Kino am 06.08.2024 eingehen, aber auch auf die von Teilen der Freien Wählergemeinschaft erhobenen Vorwürfe reagieren.
Fragen zur Kandidatenvorstellung im Kino Ebersbach am 06.08.2024
- Energieversorgung:
Welche Herausforderungen sehen Sie in naher Zukunft im Hinblick auf die Energie- und Wärmeversorgung der Stadt und wie wollen Sie diese bewältigen?
Das Thema Energie und die fokussierte Grüne Transformation, die dem Bürger zum Nachteil gereicht, stellt viele Kommunen vor schwerwiegende Aufgaben. Die Wärmeversorgung ist zentrale Aufgabe der Stadtwerke als kommunaler Partner der Stadt und ist z.B. im Bereich Fernwärme gut aufgestellt. Durch ein zusätzliches oder erweitertes Heizkraftwerk kann diese Versorgungsmöglichkeit kontinuierlich ausgebaut werden. Den Fokus auf CO₂-Neutralität sehe ich allerdings kritisch, besonders wenn wir über die Transformation in Grüne Projekte wie Windkraftanlagen sprechen. Solaranlagen können beim Eigenverbrauch unterstützen, solange diese nicht als Solarparks ausarten, die das Stadt- und Landschaftsbild beeinträchtigen. Der Bau des aktuell geplanten Solarparks auf 16.000m2 Weidefläche ist demnach für mich keine Option. Eher sollte hier der Fokus auf die Bebauung der Dachflächen von Wohnkomplexen unseres Wohnungsbauunternehmens gerichtet werden. Vorteil dabei ist, dass die Bürger davon profitieren und ungenutzte Flächen bereitstehen, ohne die Optik zu tangieren. Die Stadtwerke als kommunaler Partner und die Stadt selbst haben es sich jedoch zur Aufgabe gemacht, die von oben herab angesetzte Grüne Transformation intensiv zu begleiten, die maßgeblich für steigende Strom- und Verbraucherpreise verantwortlich ist.
In diesem „Atemzug“ möchte ich auf den Kommentar von Herrn Müller, ehemaliges Mitglied des Stadtrates Ebersbach-Neugersdorf und Mitglied der Freien Wählergemeinschaft, eingehen, und mich gegen den Vorwurf der Diskreditierung von Bürgermeisterkandidaten bei meiner Veranstaltung wehren.
Eine Diskreditierung umfasst die gezielte Rufschädigung einer Person, wobei oftmals zum Erreichen der persönlichen Ziele das Mittel der Lüge verwendet wird.
Sehr geehrter Herr Müller,
Heimatschutz ist Naturschutz und der Schutz unserer Umwelt. Dazu bedarf es keiner ideologisch geprägten Ausrichtung der Stadt. Durch die erneute Mitgliedschaft im European Energie Award wird nicht nur eine Ideologie bedient, sondern sie bindet auch personelle Ressourcen und kostet die Bürger viele tausend Euro im Jahr. Klimaneutrale Bauprojekte kommen noch dazu. Dieses Thema anzusprechen steht mir als Kandidat frei, genau wie der Verweis auf die Internetseite der Stadt Ebersbach-Neugersdorf, wo die Herren Ain, Nikodem und Köhler als Teammitglieder im European Energie Award (EEA) ausgewiesen sind. Das energiepolitische Arbeitsprogramm der Stadt Ebersbach-Neugersdorf 2020–2025 ist offizieller Teil der Internetseite und für jedermann einsehbar. Weder die Lichtabschaltung noch die Idee einen Klimamanager einzusetzen gereicht den Bürgern unserer Stadt zum Vorteil. Im Gegenteil. Es dient lediglich als Showeinlage für den EEA um aufzuzeigen, dass Ebersbach-Neugersdorf die Welt retten will. Zahlen muss dafür allerdings der Bürger.
Sollten Sie sich auf meine Ausführung zum Grundsatzbeschluss des Landkreises Görlitz „Neuausrichtung Gesundheitszentrum“ beziehen, verweise ich auf die Beschlussvorlage BV 436/2022, die öffentlich abgestimmt worden ist.
Diese Beschlussvorlage diente als Wegweiser und Auftragserteilung an den Landkreis, die Umstrukturierung zu fokussieren. Nachfolgende Beschlüsse waren „lediglich“ ausrichtungsbezogene Abstimmungen. Wenn Bürgermeisterkandidaten hier kein klares Votum abgeben, obwohl es um ihre eigene Stadt geht, kommen bei mir berechtigte Fragen auf. Und diese habe ich gestellt.
Herr Müller,
ich kann Ihre Intention zur Wahlkampfunterstützung des Kandidaten Steffen Ain verstehen, zumal die Freie Wählergemeinschaft sich geschlossen für ihn ausgesprochen hat und seinen Wahlkampf unterstützt. Was Sie allerdings verstehen müssen, ist, dass auch ich Kandidat bin und wir uns in einem Wahlkampf befinden. Mir Diskreditierung vorzuwerfen, ist unredlich. Sämtliche Ausführungen sind faktenbasiert. Eher muss man die Frage stellen, wie Sie sich als Wahlkampfunterstützer des Kandidaten Ain verhalten. Mir würde es nicht einfallen, mit mehreren Wahlkampfhelfern eine Veranstaltung eines Gegenkandidaten zu besuchen, geschweige denn jede Aussage zu kommentieren, um den Kandidaten bloßzustellen. An diesem Abend unterstellten Sie mir Unwissenheit zu Themenkomplexen im Bereich der Lichtabschaltung und widersprachen meinen Ausführungen: „Die verpflichtende Beschilderung, welche bei Abschaltung der Straßenbeleuchtung nötig wird, kostet die Stadt über 50.000Euro. Das Ersparnis liegt nicht ansatzweise in dem Bereich, wie es fokussiert war.“ Nach der Ausführung von Herrn Haase am Veranstaltungsabend gibt es eine neue Entwicklung und die Kosten der Beschilderung belaufen sich nur noch auf 5.000 €. Auf Nachfrage bei den Stadtwerken sowie in der Stadt selbst ist jedoch nicht davon auszugehen, dass sich die Kosten dramatisch reduzieren. Woher Sie diese Zahlen beziehen, ist auch der Stadt bzw. den Stadtwerken schleierhaft.
Meine Internetseite ist jederzeit erreichbar. Im Reiter Kontakt kann jeder an mich herantreten und Fragen stellen. Gern biete ich auch ein Telefonat oder persönliches Treffen an, was bereits viele Einwohner genutzt haben. Ewige Diskussionen in den sozialen Netzwerken sind nicht zielführend und binden unnötig Zeit. Daher bitte ich Sie, zukünftig auf pauschale Unterstellungen zu verzichten und den direkten Kontakt zu mir zu suchen. Meine E-Mail sowie meine Nummer sind Ihnen bekannt.
- Bürgerbeteiligung:
Welche Formen von Bürgerbeteiligung sind Ihnen wichtig? Haben Sie Vorstellungen, wie die Stadtgesellschaft noch mehr in die Entwicklung ihrer Stadt eingebunden werden kann?
Die Bürgerbeteiligung ist ein wichtiges und berechtigtes Anliegen. Zahlreiche Gespräche zeigen auf, dass es bei den gegebenen Instrumenten an Glaubwürdigkeit mangelt. Dies konnten die Bürger erleben, als mein Antrag auf ein Ratsbegehren abgelehnt wurde, das zum Ziel hatte, die Bürger durch eine Befragung entscheiden zu lassen, ob die städtische Straßenbeleuchtung ein- oder ausgeschaltet bleiben soll. Auch konnte der eingereichten Petition nicht abgeholfen werden (Ablehnung). Diese Optionen der Bürgerbefragung sowie die Petition als Teilhabeoption stellen sich somit als Placebo für die Bürger dar. Sporadische Bürgerversammlungen erweisen sich nicht als zuverlässige Maßnahme. Erst recht nicht, wenn die Kapazitäten in den Veranstaltungslokalitäten der Stadt nicht ausreichen und der Spreequellbote als Informationsquelle bald nur noch online zur Verfügung stehen soll. Den Erhalt des Spreequellboten in seiner jetzigen Form sowie einen Bürgersaal sehe ich hier als Option der Teilhabe für die Bürger, was auch bei Stadtratssitzungen vorteilhaft wäre. Bürger, wie geschehen, nicht zu einer Stadtratssitzung einlassen zu können, weil der Platz nicht ausreicht, zeugt von mangelndem Interesse daran, was die Bürger bewegt. Da es mir ein Anliegen ist, die Einwohner der Stadt intensiver in das städtische Geschehen einzubinden, strebe ich eine neue Art Bürgerbeteiligung an, welche durch Befragungen, Votings, aber auch einen Livestream der Stadtratssitzungen umgesetzt werden kann. Zudem befürworte ich das Einholen von Stimmungsbildern zu themenbezogenen Anliegen der Bewohner unserer Stadt. Somit hat der Bürger die Möglichkeit selbst zu entscheiden, ob z.B. ein Bürgersaal gewünscht ist oder eben nicht.
- Kooperationen:
Welche Chancen sehen Sie in der Kooperation mit den Kommunen des Umlands sowie mit der Fünfgemeinde?
Grundlegend ist hier anzumerken, dass vonseiten der Stadt Ebersbach-Neugersdorf mehr Einsatz erforderlich ist, um Beziehungen ins Ausland und zu Nachbargemeinden zu verstärken und Vorteile zu bündeln.
Die leicht vorherrschende Distanzierung z.B. nach Neusalza-Spremberg muss abgelegt werden. Das gelingt z.B. im Ehrenamt und Vereinsleben. Das Anwerben gemeinsamer Veranstaltungen, wie das bevorstehende Bierfest am 31.08.24 sowie die Volkswanderung am 29.09.24, ist eine wichtige Grundlage, um das Erlebnis der Fünfgemeinde sichtbarer zu gestalten. Auch die sich überschneidende touristische Zusammenarbeit ist für alle gleichermaßen wichtig und bedarf einer zentralen Anlaufstelle. Die Auslagerung der Touristeninformation in die Nachbargemeinde ist keine Dauerlösung. Ebersbach-Neugersdorf als drittgrößte Stadt im Landkreis Görlitz benötigt eine zentrale Anlaufstelle für Touristen, welche auch hier in Zusammenarbeit mit den Partnergemeinden Erfolg verspricht.
- Freizeiteinrichtungen:
Wie soll es Ihrer Meinung nach gelingen, die Freizeiteinrichtungen in der Stadt zu erhalten? Haben Sie konkrete Vorstellungen, wie beide Bäder in unserer Stadt erhalten werden können?
Bevor über eine Schwimmhalle in unserer Stadt nachgedacht wird, sollten wir alles daran setzen, unsere beiden Bäder zu erhalten, indem man die kommunalen Energieversorger einbezieht. Natürlich hat eine Schwimmhalle ihren Charme und könnte regional für den Einsatz z.B. für Schwimmunterricht von Nutzen sein. Allerdings ist zu bedenken, dass eine Schwimmhalle ein dauerhaft teures Projekt in der Unterhaltung darstellt und kein Ersatz für unsere traditionellen Freibäder sein kann. Vielen Gemeinden wurden in den vergangenen Jahren die Lasten zur Unterhaltung zu schwer und man musste die Bäder schließen. Das müssen wir unserer Stadt ersparen.
Über einen Querverbund von Stadt, kommunalen Versorgern und dem ansässig gewordenen Badeverein besteht die Möglichkeit, unsere Bäder zu erhalten. Auch eine Bäder-Patenschaft für einheimische Unternehmer wäre eine Möglichkeit, um dauerhaft leistbare Eintrittspreise erheben zu können.
- Gesundheitswesen:
Sehen Sie Möglichkeiten, gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen für die Stadt zu schaffen bzw. deren Schaffung zu unterstützen?
Wenn man über das Gesundheitswesen spricht, muss man zuerst anmerken, dass ein Bürgermeister keine Gewalt über strukturelle Änderungen z. B. in der Krankenhauslandschaft und somit nicht für unser „Krankenhaus“ Ebersbach-Neugersdorf hat. Mit dem Grundsatzbeschluss des Görlitzer Kreistages zur Neuausrichtung der Krankenhauslandschaft ist auch unser Krankenhaus der Umstrukturierung zum Opfer gefallen. Als Mitglied im Kreistag habe ich stets für den Erhalt und für die Abkehr von den Umstrukturierungsplänen gekämpft und als Mitglied im Petitionsausschuss des Sächsischen Landtages versucht, den Verlust für unsere Stadt abzuwenden. Ein schweres Anliegen, wenn die Zielsetzung der CDU, aber auch der Freien Wähler im Landkreis Görlitz hier klar für die Umstrukturierung stimmt und diese sogar mehrheitlich befürworten. Sukzessive wird an der Umstrukturierung und Verlagerung nach Zittau gearbeitet und wir müssen uns die Frage stellen, was wir tun können, um die Versorgung vor Ort auch ambulant sicherzustellen. Durch viele Gespräche mit Ärzten und Unternehmern aus der Gesundheitsversorgung haben sich Möglichkeiten ergeben, bei guten Voraussetzungen ein neues Gesundheitszentrum in unserer Stadt zu realisieren. Der Landkreis hat bereits eigene Pläne für das „Krankenhaus“ Ebersbach-Neugersdorf. Als Bürgermeister muss es zentrale Aufgabe sein, den Anspruch der Bürger an den Landkreis zu tragen, auch wenn der Gegenwind kräftig ins Gesicht bläst. Als altes und neues Mitglied im Kreistag von Görlitz kann ich zudem übermitteln, was die Bürger unserer Stadt benötigen.
- Miteinander der Generationen:
In unserer Stadt leben viele ältere Bürger und Familien mit Kindern. Brauchen wir Ihrer Meinung nach Begegnungsräume, und wie sollten diese aussehen?
Mehrgenerationenhaus/Betreuung als „Zauberwort“
Das Modell der generationenübergreifenden Betreuung, das in Japan bereits lange erfolgreich etabliert ist, sollte auch bei uns Einzug halten. Insbesondere für ältere Menschen, bei denen Einsamkeit den Alltag bestimmt, stellen sich meist negative gesundheitliche Folgen ein. Speziell bei Demenz ist der regelmäßige Kontakt zu Mitmenschen unverzichtbar. Ein Pilotprojekt wäre wünschenswert, welches auch die Tagesbetreuung zwischen Jung und Alt kombiniert und Pflegern und Erziehern eine neue Art der Betreuung eröffnet. Diese Möglichkeit der Begegnung ist für alle gleichermaßen bereichernd, denn ältere Menschen übernehmen häufig gern Mitverantwortung für die Jüngeren und bilden mit ihrem Wissen einen Mehrwert für die nächste Generation und so für uns als Gesellschaft.